Wechseljahre mit Hitzewallungen: Muss das sein?
So wappnen Sie sich gegen Schwitzattacken
Sie denken an Hitzewallungen, wenn von Wechseljahren die Rede ist? Damit sind Sie nicht allein. Erfahren Sie alles über den Symptom-Klassiker – und wie Sie mit kühlem Kopf durch die heiße Phase kommen.
Hitzewallungen kommen selten allein
Hitzewallungen sind eine der häufigsten Wechseljahresbeschwerden – und alles andere als heiß ersehnt.
Die Fakten: Hitzewallungen sind ein Frühsymptom der Wechseljahre. Sie treten bei drei von vier Frauen auf. Wie lange sie bleiben, ist individuell unterschiedlich: Einige Frauen haben sich in wenigen Wochen akklimatisiert, bei anderen kann es Jahre dauern, bis die lästigen Erscheinungen vergehen.
Was Hitzewallungen anstrengend macht, sind die Schweißausbrüche, die ihnen folgen. Beides wird als vasomotorische Beschwerden bezeichnet. Sie treten anfallsartig auf, ohne dass sich die Umgebungstemperatur ändert – auch in klimatisierten Büros oder im kühlen Schlafzimmer. Ein Anfall dauert manchmal wenige Sekunden, manchmal Minuten lang. Gut zu wissen, dass es heute wirksame Therapien gibt, um Hitzewallungen die kalte Schulter zu zeigen.
Wie Hitzewallungen in den Wechseljahren ablaufen:
- Die Hitzewelle rollt.
Blutgefäße direkt unter der Haut weiten sich kurzfristig, mehr warmes Blut aus dem Körperinneren rauscht hindurch. Ein extremes Wärmegefühl überflutet wie eine Welle Oberkörper, Hals und Gesicht. Die Haut rötet sich.
- Der Schweiß bricht aus.
Oft folgt auf die Hitzewelle ein Schweißausbruch. Feine Schweißperlen zeigen sich über der Oberlippe und an den Nasenflügeln. Der Schweiß bricht aus allen Poren aus. Manche Frauen schwitzen so stark, dass sie die Kleidung wechseln müssen.
- Das Frösteln setzt ein.
Nach der Überhitzung kühlt der Körper automatisch auf Normaltemperatur ab: Die Hitzewelle verebbt, Verdunstungskälte entsteht. Viele Frauen empfinden deshalb unmittelbar nach der Schwitzattacke ein Fröstelgefühl und bekommen eine Gänsehaut.
Mit moderner Therapie gegen klassische Beschwerden
Ursache für Hitzewallungen ist vor allem der in den Wechseljahren auftretende Östrogenmangel, insbesondere die damit verbundenen Hormonschwankungen. Durch das stetige Auf und Ab der Hormone geraten die Temperaturfühler des Körpers durcheinander und können überreagieren. Wenn die Beschwerden so stark auftreten, dass sie den Alltag belasten oder Ihnen den Schlaf rauben, sprechen Sie Ihren Frauenarzt darauf an.
Die Hormonersatztherapie ist anerkanntermaßen die wirksamste Maßnahme, um Hitzewallungen in den Wechseljahren zu behandeln. Dabei kommen unter anderem natürliche, sogenannte bioidentische Hormone, in modernen Darreichungsformen zum Einsatz, zum Beispiel als Estradiol-Gel. Die sogenannte transdermale Anwendung, bei der das Östrogen über die Haut aufgenommen wird, bietet Vorteile: Sie greift nicht in den Leberstoffwechsel ein und ermöglicht eine niedrige individuelle Dosierung. Wie alle Hormonpräparate ist sie rezeptpflichtig und es bedarf der medizinischen Abklärung des persönlichen Beschwerdebildes.